Während meines ersten Ausbildungsjahres wurde uns das Erasmus+ Praktikum durch die Max-Weber-Schule vorgestellt. Nach Rücksprache mit meinem Ausbildungsbetrieb QSC EMEA GmbH habe ich mich dazu entschlossen, die Chance zu ergreifen und ein zweiwöchiges Praktikum in unserem Büro in England zu absolvieren.
QSC ist ein amerikanisches Unternehmen, welches sich auf die Herstellung von Audio-, Video- und Steuerungsprodukten wie z. B. Verstärkern, Lautsprechern und Kameras spezialisiert hat. Der Hauptsitz der EMEA-Region befindet sich in Sinsheim. Dort absolviere ich meine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Das Praktikum habe ich in unserem Firmensitz in Egham, ca. 40 km außerhalb von London, gemacht.
Für mich ging es mit dem Flugzeug nach England. An meinem ersten Arbeitstag wurde ich von meinen Kollegen herzlich willkommen geheißen. Auf mich warteten ein komplett eingerichteter Arbeitsplatz und einige Werbegeschenke. Anschließend gab es eine Führung durch das Gebäude, bei der ich den restlichen Kollegen vorgestellt wurde. Meine tägliche Arbeitszeit war von 9:00 bis 17:00 Uhr. Während meines Praktikums habe ich überwiegend in der Abteilung Customer Care gearbeitet. Die Hauptaufgabe bestand darin, Bestellungen zu erfassen und diese für den Versand freizugeben. Des Weiteren habe ich Kundenanfragen bezüglich Lieferzeiten, Ersatzteilen und Preisen beantwortet. Zusätzlich durfte ich Warenrücksendenummern für defekte Geräte erstellt werden. Außerdem habe ich während meines Praktikums an einer Produktvorführung im Experience-Center des Büros teilnehmen. Hierbei wurden Neukunden unser System und unsere Produkte erst anhand einer Präsentation vorgestellt und im Anschluss im Auditorium gezeigt. Der Höhepunkt lag bei der Vorführung des Kamera-Trackings. Durch Gespräche und Schriftverkehr mit Kunden und Arbeitskollegen konnte ich meine Englischkenntnisse sowohl schriftlich als auch mündlich verfestigen und neue Kontakte knüpfen.
An einem der Abende ging es gemeinsam mit den Kollegen und Besuch aus den USA und Neuseeland in einen Pub. Hier wurde die Zeit bei Essen und Trinken genutzt, um zu networken, den Teamgeist zu stärken und sich über die verschiedenen Kulturen auszutauschen.
Die Wochenenden nutzte ich, um mich in London umzusehen. Ich nahm den Zug zur Station Waterloo und lief von dort aus über die Themse am London Eye vorbei hin zum Palace of Westminster. Dann ging es von der Westminster Abbey zum Buckingham Palace und von dort über die Oxford Street zum Hyde Park. Außerdem besuchte ich sowohl den Camden Market als auch den Portobello Market, den Holland Park und die Westminster Shopping-Mall. Übernachtet habe ich in der Travelodge in Egham. Hierbei handelt es sich um ein vergleichsweise günstiges Hotel in Bahnhofsnähe. Besonders positiv überrascht war ich von der Herzlichkeit der Engländer, egal ob mit Fremden oder Arbeitskollegen, ich habe nur gute Erlebnisse gemacht.
Vor meinem Praktikum habe ich mich hauptsächlich darauf gefreut, die Arbeitsweise in einem anderen Büro kennenzulernen, meine Englischkenntnisse zu verbessern und eine neue Kultur zu erleben. All diese Punkte wurden während des Praktikums erfüllt. Meine Kollegen haben sich sehr viel Zeit genommen, mir alles zu erklären und meine Fragen zu beantworten. Dadurch, dass zur selben Zeit auch Besucher aus den USA, Italien und Neuseeland anwesend waren, habe ich auch weitere Kulturen kennenlernen und Arbeitsweisen vergleichen können. Besonders gut gefallen hat es mir, so viele neue Leute kennenzulernen, welche wirklich alle sehr gastfreundlich waren und sich Mühe gegeben haben, dass ich mich in England wohlfühle. Ich würde jedem Azubi dazu raten, die Chance zu ergreifen und ein Erasmus+ Praktikum zu absolvieren, vor allem wenn man sich trauen möchte, aus der eigenen Komfortzone herauszukommen. Man sammelt neue Erfahrungen und erhält großartige Einblicke in eine neue Kultur und das Arbeitsleben im Ausland. Und dadurch, dass das Praktikum von Erasmus unterstützt wird, kann man den Aufenthalt genießen, ohne sich finanzielle Sorgen zu machen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die dieses Praktikum ermöglicht haben.
Larissa Kurz