100. Todestag von Max Weber
Der Namensgeber unserer Schule gehört zu den anerkanntesten deutschen Wissenschaftlern des vergangenen Jahrhunderts und gilt als Begründer der deutschen Soziologie.
Max Weber wurde am 21.04.1864 in Erfurt als ältestes von 8 Kindern in einer Juristenfamilie geboren. 1882 begann er Nationalökonomie, Geschichte, Philosophie sowie Theologie zu studieren. Seine anschließende Lehrtätigkeit als Professor führte ihn ab 1893 von Berlin über Freiburg nach Heidelberg. 1903 musste Max Weber seine Professur für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der Universität in Heidelberg aufgrund eines Nervenleidens niederlegen. Danach arbeitete er überwiegend als Honorarprofessor und widmete sich intensiv der wissenschaftlichen Forschung. Schwerpunkt seines sozioökonomischen Engagements war das Verhältnis von Wirtschaft, Gesellschaft und Religion.
Ab 1904 veröffentlichte er die Fachzeitschrift „Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik“. 1909 gründete Max Weber gemeinsam mit Ferdinand Tönnies, Rudolf Goldscheid und Georg Simmel sowie weiteren Soziologen die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS).
Bedeutsam in dieser Zeit war der Gesprächskreis, den er mit seiner Ehefrau Marianne Weber und seinem Bruder Alfred Weber in seiner Villa in Heidelberg organisierte. Jeden Sonntag nahmen zahlreiche Wissenschaftler, Politiker und Gelehrte an diesen Zusammentreffen teil, das bis heute als intellektuelles Zentrum dieser Epoche gilt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs beteiligte sich Max Weber an der Gründung der links-liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und beriet als Sachverständiger bei den Versailler Friedensverhandlungen sowie bei der Weimarer Verfassung.
1919 nahm er den Ruf der Universität München an und übernahm den Lehrstuhl für Gesellschaftslehre, Wirtschaftsgeschichte und Nationalökonomie. In dieser Zeit veröffentlichte er eine seiner berühmtesten Schriften „Politik als Beruf“ aus der das folgende Zitat, das in unserem Leitbild verankert ist, stammt:
„[Politik] bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich. Es ist ja durchaus richtig, und alle geschichtliche Erfahrung bestätigt es, dass man das Mögliche nicht erreichte, wenn nicht immer wieder in der Welt nach dem Unmöglichen gegriffen worden wäre.“
Max Weber starb am 14.06.1920 an einer Lungenentzündung in München. 1922 erschien posthum sein Werk „Wissenschaft und Gesellschaft“, das wesentlich zu seinem internationalen Ruhm beitrug.
— Stand 13.06.2020 —