Präventionsarbeit an der Max-Weber-Schule
Zu Gast an der Max-Weber-Schule war im Zuge der Präventionsarbeit am 04.06.2018 der Weimarer Kultur-Express. Nach der beeindruckenden Aufführung hörte man viele Zuschauer sagen- „[…] was für ein Theaterstück!“.
Gleich am Montag nach den Pfingstferien gastierten zwei Schauspieler vom Weimarer Kultur-Express mit ihrem Drogen-Präventionsstück „Von Gras zu Crystal“. Die Requisiten waren zweckmäßig, minimalistisch aber eindrucksvoll – vor allem „der Joint und die Bong“ sorgten bei den Schülerinnen und Schülern für „Ahas und Ohos“…
Das Stück dreht sich um zwei Jugendliche, die sich seit ihrer frühen Kindheit kennen und ein Paar werden. Das Mädchen Anne wusste bisher nicht, dass „ihr“ Florian seit längerem Marihuana, also Gras, konsumiert. Zuerst reagiert sie mit Ablehnung, dann siegt aber die Neugier. Ab da treffen sie sich regelmäßig im Schuppen von Florians Opa um zu kiffen und „auch mal was Verrücktes zu machen“. Als Florian wegen einer schlechten Note von seinem Vater geschlagen wird -der Schauspieler hat hier ein schönes blaues Auge geschminkt bekommen- greift er zur nächsten Droge- Crystal. Bevor er Anne eine sogenannte Bong schmackhaft machen will, hat er vorher schon Crystal konsumiert. Sie machen eine Spritztour mit Opas Wagen, Florian bekommt massive Kreislaufprobleme und beinahe bauen die beiden einen Unfall. Anne ist irritiert, weiß nicht, was mit ihm los ist und macht sich große Sorgen. Juckreiz, Mundtrockenheit, Gereiztheit und Halluzinationen sind Symptome des Drogenkonsums von Florian, unter denen nicht nur Florian sondern auch sein Umfeld, vor allem Anne, zu leiden haben.
Später scheint es ihm wieder besser zu gehen, aber er braucht dringend Nachschub an Drogen, die Abhängigkeit hat ihn bereits fest im Griff, er bestiehlt Anne sogar, wird schließlich handgreiflich. Daraufhin bricht sie die Beziehung zu ihm ab. Dann ist er allein auf sich gestellt, die einzige Person, die ihm wirklich nahe steht, hat er verloren, seine Eltern lehnt er ab, sein Opa ahnt nichts von Florians Abhängigkeit und so verfällt er den Drogen immer mehr. Erneut sucht Anne den Kontakt zu ihm, da sie ihn nicht vergessen kann.
Er verspricht aufzuhören, bittet sie, ihm zu helfen. Anne überschätzt sich und ihn, denn er hält den Entzug ohne professionelle Hilfe nicht durch, greift zur Überdosis und stirbt. Am Schluss stellt Anne die Frage an die Zuschauer, ob es sich wohl tatsächlich alles so ereigent habe oder es nur ein Traum gewesen sei.
Während der eineinhalbstündigen Aufführung waren die Schülerinnen und Schüler der Max-Weber-Schule und der Albert-Schweitzer-Schule äußerst ruhig und sehr aufmerksam. Der anschließende Beifall zeigte dem Ensemble, dass das Theaterspiel sehr gut angekommen war. Bleibt zu hoffen, dass auch der Inhalt des Stückes bei unseren Schülerinnen und Schülern die erhoffte Wirkung erzielt. Im Vorfeld hatten Schülerinnen und Schüler der Max-Weber-Schule unter Leitung von Martina Greulich Stellwände zum Thema Drogenprävention mit interessanten Materialien bestückt, die von allen aufmerksam betrachtet wurden.
Im Zuge der gemeinsamen Präventionsarbeit beschlossen Martina Greulich (u.a. Präventionslehrerin) von der Max-Weber-Schule und Karin Wörsinger (u.a. Präventionslehrerin) von der Albert-Schweitzer-Schule, künftig jedes Jahr ein solches Theaterstück im Bereich der Prävention zu etablieren. Ein großer Dank gilt Erik Barth von der Schulsozialarbeit des Berufsschulzentrums, der die Einführung zum Stück übernommen hatte und die Schauspieler begrüßte, ebenso dem Freundeskreis, der aus seinem Fond einen großen Teil der Kosten übernommen hatte.
Im Anschluss gingen die Klassen wieder in ihren Unterricht zurück. Das Stück kann durch das umfassende Begleitmaterial noch aufgearbeitet und die Drogenthematik noch vertieft werden.