Nach einem Sektempfang im Foyer der Dr.-Sieber-Halle in lockerer Atmosphäre mit angenehmen Gesprächen der Besucher und Abiturienten begann die Feierlichkeit mit dem Einmarsch der Abiturienten.
Der Abteilungsleiter des Wirtschaftsgymnasiums, StD U. Scholtes, begrüßte die Anwesenden. In ihrer Rede blickte die Schulleiterin OStD’in V. Sieber-Schmitt zunächst auf die Lebensumstände ihrer eigenen Kindheit und Jugend in den 1970er und 80er Jahren im Vergleich zu denen der heutigen jungen Generation der Abiturienten.
Die Rednerin vollzog eine Zeitreise mit für sie prägenden historischen Ereignissen wie Friedensdemonstrationen, dem Beginn der Umweltagenda nach Umweltkatastrophen wie Bophal in Indien oder Seveso in Italien, der Anti-Atomkraftbewegung nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl usw.
Heutzutage sei die Jugend dagegen konfrontiert mit dem Kampf gegen den Klimawandel, den gesellschaftlichen Spannungen verursacht durch die Corona-Pandemie und nun dem gegenwärtigen militärischen Konflikt in der Ukraine, einem Krieg auf europäischem Boden. Diese Ereignisse seien prägend für diese Generation von Abiturienten und stellten sie vor sehr große Herausforderungen.
Sie böten für die jungen Menschen aber auch Chancen für eine Veränderung und eine Entwicklung zum Guten, sie müssten diese nur wahrnehmen und sich in vielfältiger Weise dabei engagieren und dazu beitragen, dass die Gesellschaft sich wieder auf Gemeinsamkeiten einigt und dass die Bedrohung durch den Klimawandel ernst genommen und bekämpft wird.
Die Scheffelpreisträgerin Lucy Jokisch ließ in ihrer Rede kurz den Weg der Schüler von der Grundschule bis zum Abitur Revue passieren. Sie berichtete von den Herausforderungen im Online-Unterricht während der Zeit der Schulschließung aufgrund der Corona-Pandemie-Verordnung und der Tatsache, dass viele der Abiturienten Mühe hatten, sich für das Ziel zu motivieren.
Anschließend spannte sie den Bogen zur Literatur im Deutschunterricht: Dem „Steppenwolf“ von Hesse, Lessings „Goldner Topf“ sowie dem Klassiker „Faust I“ von Goethe.
Die Handlungen und Protagonisten sollten den Abiturienten als Orientierung dienen. Hesses Haller ebenso wie Anselmus aus dem Goldnen Topf könnten ihnen als Ansporn dienen, um nach Außergewöhnlichem im Leben zu streben, um neben dem „bürgerlichen“ Leben sein Glück auch im Irrationalen zu finden.
Abschließend sprach sie im Namen aller Absolventen den Lehrkräften einen großen Dank für deren Beitrag zu ihrem Erfolg aus.
Einige Schüler erhielten für ihre sehr guten Leistungen in einzelnen Fächern Preise in Form von Urkunden und Büchergutscheinen. Zudem wurden besondere Leistungen mit Sonderpreisen z.B. in den Profilfächern Volks- und Betriebswirtschaftslehre im WGW bzw. Internationale Volks- und Betriebswirtschaftslehre im bilingualen Zug des WGI von Südwestmetall für Verena Kolb sowie dem Wirtschaftsforum Sinsheim – überreicht durch dessen Vertreter Herrn Klaus Gaude – an Christian Boos und Richard Wolf.
Die Landeszentrale für politische Bildung zeichnete Christian Boos mit einem Preis für seine Leistungen im Bereich Geschichte/Gemeinschaftskunde aus. Die Maul-Medaille für die besten sportlichen Leistungen ging an Dennis Klose. Der Kooperationspartner der Max-Weber-Schule, die SAP AG, belohnte herausragende Ergebnisse im Fach Informatik mit Preisen für Daniel Dippel und Verena Kolb.
Zudem stiftete der Freundeskreis der Max-Weber-Schule Preise für die Teams des Seminarkurses dieses Abiturjahrgangs, die besondere Projekte mit außerschulischen Partnern realisierten, etwa die Briefkontakte von Grundschülern mit Bewohnern eines Altenheims während der Lockdown-Phase (Verena Kolb, Mariama Bah, Maria Isik, Emilia Wittmer) oder eine sehr erfolgreiche Spendenaktion für das Tierheim Sinsheim (Yannik Kolb, Lucy Jokisch, Loana Rudy, Jan Schumacher) oder die Organisation eines Tages der Offenen Tür in der jüdischen Synagoge Neidenstein mit einem Programm (Lena PaschKe, Saliah Sahin, Kevin Lima Santos, Ilija Bernauer).
Danach nahmen die Abiturienten mit sichtlichem Stolz und großer Freude ob des Erreichten ihre Zeugnisse der Allgemeinen Hochschulreife entgegen.
Die Allgemeine Hochschulreife haben erhalten:
Thomas Becker, Christian Boos, Selin Cek, Jana Eliseev, Mailo Jann, Dennis Klose, Kevin Lima Santos, Elvis Mattern, Justin Münch, Saliha Sahin, Annika Schäfer, Elanur Sirma, Rafet Sirma, Hauke von Glahn, Mariam Bah; Daniel Dippel, Levent Ertürk, Viktoria Fayl, Marco Gärtner, Lucy Jokisch, Leah Kabashi, Besmir Mulaj, Paul Navratil, Daniel Paul, Loana Rudy, Jan Schumacher, Michaela Erhardt, Gohar Garabedian, Noah Hirzel, Lena Paschke, Karina Prjanikov, Inessa Sergeyev, (alle Sinsheim) – Max von Gemmingen, Janik Haremsa, (Angelbachtal) – Lea Bierweile, Tamar Wolter, Ibrahim Erdogdu, Alexander Weis, (Bad Rappenau) – Helena Werres (Epfenbach) – Luca Deusch, Emilia Wittmer, (Eppingen) – Ilia Bernauer, Richard Wolf (Eschelbronn) – Yannik Kolb (Ittlingen) – Maria Isik (Kirchardt) – Sianka Schmitt (Meckesheim) – Luiza Bührle, Sandy Cardoso Moreira (Neckarbischofsheim) – Eimutis Jatkauskas (Spechbach) – Verena Kolb, Levi Rudolph, (Waibstadt) – Anastasia Mathias (Wiesenbach)
Die Verleihung von Preisen für die besten Notenschnitte bildete den Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung. Die besten Ergebnisse mit einem Notenschnitt von 1,3 erzielten Christian Boos, Verena Kolb und Levi Rudolph. Richard Wolf lag mit 1,4 knapp dahinter. Insgesamt gab es 11 Absolventen mit einem Schnitt besser als 2,0.
Der Gesamtschnitt aller 52 erfolgreichen Absolventen lag bei 2,4.
Dieser Teil der Veranstaltung wurde musikalisch untermalt von zwei hervorragenden Liedbeiträgen jeweils im Sologesang von Elias und Janik Haremsa.
Der Sprecher der Abiturienten und bis dato auch Schülersprecher, Christian Boos, leitete dann über zum inoffiziellen Teil des Abends. Die Absolventen bedankten sich mit Präsenten bei ihren Tutoren und Klassenlehrern und luden nach dem hervorragenden Essen zum inoffiziellen, Teil der Veranstaltung ein.
Im weiteren Verlauf des Abends präsentierten die Absolventen bildliche Eindrücke der Klassenfahrt und verliehen sich gegenseitig für jeweils besondere Fähigkeiten wie größte „Schlafmütze“ oder „Dramaqueen“ kleine Preise in Form von „Oskars“.
Als Fazit bleibt anzumerken, dass es ein gelungener, kurzweiliger Abend in einem würdigen Rahmen und mit ansprechendem Ambiente war.
Text: U. Scholtes
Fotos: T. Lang
— Stand: 14.07.2022 —